Landkreis Emsland und Kommunen starten Plattform für Dienstleistungen
Meppen. Mit der Inbetriebnahme von Open Rathaus/Open Kreishaus durch den Landkreis Emsland und die acht Kommunen Lingen, Meppen, Papenburg, Rhede, Dörpen, Freren, Geeste und Spelle ist der Landkreis Emsland die erste Kreisverwaltung in Niedersachsen mit einem digitalen Portalverbund. Die weiteren emsländischen Kommunen werden nach und nach in diese vernetzte Plattform aufgenommen. Den Start in dieses Gemeinschaftsprojekt bezeichnet Landrat Marc-André Burgdorf als „weiteren wichtigen Schritt in die Zukunft des digitalen Bürgerservices“.
Künftig sollen 575 Dienstleistungen der Verwaltungen in digitaler Form zur Verfügung stehen. Bürgerinnen und Bürger können damit beispielsweise Geburts-, Ehe- und Sterbeurkunden beantragen oder An- und Ummeldungen des Wohnsitzes vornehmen. Gewerbeanmeldungen und -abmeldungen, Auszüge aus dem Gewerbezentralregister sowie An- und Abmeldungen zur Hundesteuer zählen ebenfalls zu den angebotenen digitalen Dienstleistungen. Auch die dabei entstehenden Gebühren können online beglichen werden. „Der Gang zum Amt wird in diesen Fällen unnötig. Rund um die Uhr, am Feierabend oder an den Wochenenden stehen die Serviceleistungen für Bürgerinnen und Bürger bereit“, sagt Burgdorf.
Um die Dienstleistungen online nutzen zu können, muss jeder Nutzer zunächst ein so genanntes „Bürgerkonto“ anlegen. Abhängig vom jeweiligen Sicherheitsniveau für die gewünschte Verwaltungsleistung kann dieser Zugang selbst angelegt werden oder erfordert eine einmalige sichere Identifizierung mit Personalausweis im Bürgerbüro ihrer Kommune. Am Anfang stehe den Bürgerinnen und Bürgern allerdings lediglich eine Auswahl von Leistungen offen, betont Burgdorf. Die Plattform werde sukzessive weiter ausgebaut.
„Die Städte, Samtgemeinden und Gemeinden haben sich gemeinsam mit dem Landkreis auf den Weg gemacht und die Voraussetzungen geschaffen, um auf der digitalen Verwaltungsplattform agieren zu können. Der Grundstein ist jetzt gelegt“, sagt Lengerichs Bürgermeister Matthias Lühn, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Hauptverwaltungsbeamten. Dies sei ein gutes Beispiel für die hervorragende kommunale Zusammenarbeit. Alle 19 emsländischen Kommunen sollen bis Ende 2022 unter diesem virtuellen Dach zu finden sein. Die Samtgemeinde Sögel hatte als Pilotkommune bereits 2017 den Wechsel zum E-Government vollzogen.
Über die Internetstartseite der jeweiligen Kommune oder des Landkreises Emsland (www.emsland.de) gelangen Bürgerinnen und Bürger auf einen sogenannten Button, ein Symbol, hinter dem sich Open Rathaus/Open Kreishaus mit all seinen Serviceleistungen befindet.
Das System wird eingerichtet und betrieben mit einer Software der Firma Itebo, Osnabrück. Der Landkreis Emsland finanziert die Softwarelizenz und übernimmt auch einen Großteil der Kosten für die Startphase und den späteren laufenden Betrieb.
Das Projekt wurde in Folge des Onlinezugangsgesetzes initiiert. Dieses regelt, dass ab Ende 2022 Verwaltungsleistungen elektronisch angeboten werden müssen und ein Portalverbund für Bundes-, Landes- und Kommunalplattformen aufgebaut wird.
Bild: Die Fahrt geht von analog zu digital: Die emsländischen Hauptverwaltungsbeamten haben gemeinsam mit Landrat Marc-André Burgdorf (5. v. r.) den Grundstein gelegt für die digitale Verwaltungsplattform Open Rathaus/Open Kreishaus. In der Mitte (12. v. links) Samtgemeindebürgermeister Christoph Hüntelmann.
(Foto: Landkreis Emsland)