Gemeinsam mit den emsländischen Städten und Gemeinden beteiligt sich die Samtgemeinde Nordhümmling in diesem Jahr erneut am internationalen Gedenk- und Aktionstag „NEIN zu Gewalt an Frauen!“, der am Montag, 25. November, stattfindet. Vor dem Rathaus in Esterwegen wird wieder die Fahne von Terre des Femmes gehisst, um ein deutliches Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen zu setzen. 

Gewalt an Frauen ist leider noch immer allgegenwärtig. Laut EU-Kommission erfährt jede dritte Frau in Europa mindestens einmal im Leben körperliche oder sexualisierte Gewalt. Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter: sei es der sexuelle Übergriff am Arbeitsplatz, weibliche Genitalverstümmelung, Verbrechen im Namen der sogenannten Ehre, Frauenhandel, Prostitution, Früh- und Zwangsverheiratung oder häusliche Gewalt. „Den internationalen Aktions- und Gedenktag nutzen wir daher, um die Öffentlichkeit zu sensibilisieren, zu informieren und um ein deutliches Zeichen gegen Gewalt zu setzen“, sagt Landrat Marc-André Burgdorf.

Der Aktionstag steht in diesem Jahr unter dem Titel „#WennDieGewaltNichtAufhört – Partnerschaftsgewalt endlich wirksam beenden“. Die Zahlen des Bundeskriminalamtes zeigen für 2023 einen erneuten Anstieg: 132.966 Frauen erlitten Gewalt durch den Partner oder Expartner, 5,2 % mehr als im Vorjahr. „Diese Entwicklung ist alarmierend. Partnerschaftsgewalt endet oft nicht mit der Trennung. Frauen mit Kindern sind besonders stark betroffen, das hat eine Umfrage unter gewaltbetroffenen Müttern bestätigt: Viele gewalttätige Männer versuchen auch nach der Trennung, mit Gewalt Kontrolle über die Frau auszuüben. Wenn es gemeinsame Kinder gibt, nutzen die Täter auch das Sorge- und Umgangsrecht dafür aus“, erläutert Marlies Kohne, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Emsland.

Vor fast allen Rathäusern oder öffentlichen Plätzen werden im ganzen Emsland anlässlich des Gedenktages die Fahnen zu sehen sein. Zahlreiche Veranstaltungen zum Thema werden von den kommunalen Gleichstellungsbeauftragten und ihren Kooperationspartnerinnen und -partnern angeboten. Sie sollen die Forderung, Gewalt an Mädchen und Frauen zu stoppen, unterstreichen. Nähere Informationen zu den Veranstaltungen sind hier zu finden:

https://www.emsland.de (Pfad „Leben und Freizeit“ > „Gleichstellung“ > „Themenportal und Beratungsstellen“ > „Beratung und Hilfe bei häuslicher Gewalt“)

Ebenfalls führen die Gleichstellungsbeauftragten die Aktion der orangefarbenen Bänke fort: Weitere der weithin sichtbaren Sitzgelegenheiten sollen an öffentlichen Plätzen im Landkreis Emsland aufgestellt werden. Sie stehen für die Aussage „Hier ist kein Platz für Gewalt“. In vielen Fällen sind ein QR Code mit Hilfsangeboten oder Hilfenummern angebracht. Das Aufstellen der Bänke verweist auf die sogenannten „Orange Days“ der Menschenrechtsorganisation UN Women, die vom Gedenktag, dem 25. November, bis zum 10. Dezember andauern.

In diesem Zusammenhang wird es im Kreishaus die Ausstellung „Read the signs“ der Soroptimist International Club Meppen Lingen in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises geben. „Wir möchten als Soroptimistinnen mit dieser Aktion auf Prävention setzten und Mädchen und Frauen für die Anzeichen sensibilisieren, die darauf hindeuten, dass eine Beziehung in Gewalt enden könnten wie z.B. starke Eifersucht, Kontrolle oder Isolation“, sagt Astrid Uthmann-Rothkötter, Präsidentin des Clubs Meppen-Lingen. Die Ausstellung ist vom 25. November bis zum 10. Dezember während der Öffnungszeiten des Kreishauses im Foyer zu sehen. Soroptimist International (SI) ist eines der weltweit größten Netzwerke berufstätiger Frauen mit gesellschaftspolitischem Engagement.