Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

2022 war ein sehr bewegtes und weltpolitisch ein turbulentes Jahr.

Als ich vor einigen Tagen auf dem Weg zu einem Termin durch unser Rathaus ging, blieb ich kurz vor dem Weihnachtsbaum stehen und er erinnerte mich daran, dass wir mitten in der Adventszeit sind. Bei aller Eile und Hektik war dies ein Moment, in dem ich einfach mal kurz innehielt –  den Augenblick genießen, die Stille erleben.

Wie oft vergessen wir die Bedeutung der Advents- und Vorweihnachtszeit als Zeit der Besinnung, der Entspannung und des Rückblicks.

Wenn ich auf 2022 zurückschaue, überwiegen gemischte Gefühle. Zu Jahresbeginn bremsten noch die unsicheren Entwicklungen der Corona-Krise. Aus der Corona-Krise mehr oder weniger in die Normalität übergehend wurden wir alle vom russischen Angriffskrieg und vom unfassbaren Leid von Millionen von Menschen erschüttert, ein weltpolitischer Tiefpunkt, der uns bis heute begleitet. Der Bundeskanzler sprach von einer Zeitenwende.

Als Folge sahen und sehen wir uns auch gleich wieder mit neuen Problemlagen – der Energiekrise – konfrontiert. Die vergangenen drei Jahre haben mich gelehrt, dass wir in einer absoluten Zeit der Krisen leben. Es gilt, damit zu leben und mit ihnen umzugehen. Es sind andere Zeiten angebrochen, von denen wir noch nicht genau wissen, was sie am Ende für unser Zusammenleben im Großen und im Kleinen bedeuten.

Nach den vielen Jahren des Vertrauens, des friedlichen Zusammenlebens und des Wachstums müssen wir nun wieder lernen, umzudenken, uns neu zu orientieren und uns in den neuen Lebenssituationen neu zu erfinden. Krisen bedeuten aber auch immer wieder Herausforderungen, Chancen, von dem zu lernen, was in den vergangenen Jahrzehnten falsch gelaufen ist.

Viele unserer Bürger/innen und Ehrenamtlichen haben in dieser schwierigen Zeit Soforthilfen auf den Weg gebracht. Ich danke allen, die – in welcher Form auch immer – mitgeholfen oder gespendet haben. Gemeinsamkeit macht stark. Der ehrenamtliche Einsatz – Hand in Hand – ist eine tragende Säule unseres Gesellschaftssystems. Bundespräsident Walter Steinmeier hat kürzlich gesagt, das Ehrenamt ist der „Kitt unserer Gesellschaft“, der alles zusammenhält.

Der Staat hat hierzulande ein engmaschiges Sozialnetz aufgebaut; die Energiekrise und die inflationäre Preisentwicklung macht aber trotzdem vielen Menschen zusehends zu schaffen. Und dann gibt es die Menschen, die gerade dort einspringen, wo andere durch die Maschen des Gesetzes fallen, und helfen, sie auffangen. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle bei den vielen Helferinnen und Helfern bedanken.

Das Krisenjahr 2022 macht uns auch als Kommune schwer zu schaffen und es wird kaum absehbar sein, wann sich das Blatt zum Guten wendet. Trotzdem blicke ich relativ zufrieden auf das zurück, was wir gemeinsam mit den Verantwortlichen in den Gremien auf den Weg gebracht haben. Es ist nicht einfach, mit anzuschauen, wenn Baustellen durch Material-engpässe in Verzug geraten und Projekte nicht so abgewickelt werden können, wie man es vorher gewohnt war. Trotz dieser schwierigen Situation ist es aber wichtig, optimistisch nach Vorn zu schauen, zu planen und auch wichtige Entscheidungen für die Zukunft zu treffen.

Im Kommunalpolitischen haben wir trotz aller Widrigkeiten wichtige Entscheidungen auf dem Weg bringen können. Noch im Dez. 2021 wurde der Haushalt 2022 verabschiedet, der im Ergebnishaushalt rd. 9,6 Mio. Euro umfasste. Der Gesamtbetrag der Ausgaben im Finanz-haushalt bewegte sich bei 13 Mio. Euro. Auf dieser Grundlage konnten wir wertvolle Projekte in den Mitgliedsgemeinden realisieren.

Zum Ausklang des Jahres 2022 danke ich allen Menschen, die sich für die Samtgemeinde Nordhümmling und für unsere Mitgliedsgemeinden eingesetzt haben. Ohne die Mithilfe der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer wäre unsere Gesellschaft insgesamt um vieles ärmer.

Sie alle haben daran mitgearbeitet, unsere Samtgemeinde und unsere Gemeinden lebens- und vor allem liebenswert zu machen. Ohne ihr ehrenamtliches, freiwilliges Wirken zum Wohle der Allgemeinheit auf karitativem, kulturellem und sportlichem Gebiet, in öffentlichen Institutionen, in unseren Kirchengemeinden, in gemeinnützigen Organisationen und in Vereinen wären viele Entwicklungen in den Krisenjahren so nicht möglich gewesen.

Mein Dank gilt hier heute meinen Ratskolleginnen und -kollegen, den Bürgermeistern der Mitgliedsgemeinden, den Kolleginnen und Kollegen der Verwaltung und der Bauhöfe, den Mitarbeitern in Schulen und Kitas sowie den vielen Menschen, die sich in ihrer Verantwortung für das Gemeinwohl in der Samtgemeinde Nordhümmling und den Mitgliedsgemeinden engagiert haben.

Ein ganz besonderer Dank gilt auch in diesem Jahr dem medizinischen und pflegenden Personal, den Feuerwehren, dem Rettungsdienst, der Polizei, den Nachbarschaftshilfen und allen, die für die Gesundheit und Sicherheit sorgen sowie in anderen systemrelevanten Berufen arbeiten.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, erlauben Sie mir zum Ende meines Grußwortes einen Appell: Unsere Solidargemeinschaft ist ein wertvolles und bewährtes Gut. Pflegen wir sie weiter mit einem respektvollen Umgang, Nächstenliebe und Geduld, um daraus auch persönlich schöpfen zu können.

Ich wünsche Ihnen schöne Weihnachtstage und einen guten Start in das Jahr 2023.

Mit herzlichen Grüßen zum Weihnachtsfest und zum Jahreswechsel

 

Ihr/Euer Samtgemeindebürgermeister 

(Christoph Hüntelmann)