Das Jahr 2022 ist erneut „ein Jahr im Krisenmodus“. Die Pandemie ist noch nicht vorbei, die Infektionszahlen und Inzidenzen sehr hoch, die Verläufe aber in der Regel viel milder. Daher wurden die Maßnahmen von der Politik herunterge-fahren und wir hoffen mit den fallenden Beschränkungen auf mehr Normalität.

Allerdings wissen wir nicht, in welcher Stärke und Intensität uns künftig weitere Corona-Wellen begleiten.
Die Bewertungen zwischen Optimisten und Pessimisten, in der Politik und auch bei den Wissenschaftlern, sind sehr unterschiedlich. Wir sollten daher nach wie vor sehr umsichtig und gefahrenbewusst mit der Situation umgehen. Es gilt auf jeden Fall zum Wohle der Kinder und Jugendlichen zu vermeiden, dass wir im Laufe des Jahres mit einem „Lockdown“ konfrontiert werden.

 

In der Hoffnung, die Corona-Krise beherrschen zu können, wurden wir Ende Februar durch die Invasion und den Angriffskrieg der russischen Truppen in der Ukraine geschockt. Der Schock ist umso größer, als dieser Krieg in voller Härte und Schärfe auch gegen Zivilisten und mit der Bombardierung ziviler Ziele geführt wird. Das Elend und Leid der Menschen ist unbeschreiblich groß. Es gibt viele Todesopfer zu beklagen. Millionen von Menschen sind auf der Flucht in Nachbarländer bzw. in Länder inner- und außerhalb der EU.  Die humanitäre Hilfsbereitschaft auch bei uns in Deutschland ist riesig, so dass es mit vereinten Kräften gelingen kann, das Leid der Menschen zu mildern und den Flüchtlingen eine neue Perspektive zu bieten. Viele Menschen – insbesondere Frauen, Kinder und Jugendliche – sind durch das Erlebte auch traumatisiert und benötigen besondere Hilfen.

 

Die Samtgemeinde Nordhümmling hat sich gemeinsam mit anderen Kommunen und mit dem Landkreis Emsland bzw. der Grafschaft Bentheim finanziell an einer humanitären Hilfsaktion von fast einer halben Mio. Euro beteiligt. Die Spendenmittel sollen direkt dem Partnerlandkreis im Nachbarland Polen, der u.a. auch eine enge Beziehung zu einem Partnerkreis in der Ukraine pflegt, vor Ort zu Gute kommen. Die Partner dort können die Lage am besten einschätzen und das Geld für direkte Hilfen (Arzneimittel und dgl.) wirkungsvoll einsetzen.

 

Der Ukraine-Krieg beherrscht das Tagesgeschehen in der Welt. Er hat auch immensen Einfluss auf die globale Wirtschaft. Die wirtschaftlichen Sanktionen des Westens gegen Russland zeigen leider noch keine ausreichenden Wirkungen.

Der grausame und brutale Krieg setzt sich daher unvermindert fort. Zahlreiche Städte und Orte liegen bereits in Schutt und Asche. In Butscha bei Kiew wurden darüber hinaus grausame Massaker an Zivilisten verübt, die als Verbrechen gegen die Menschlichkeit unverzeihlich sind und als Straftaten verfolgt werden müssen.

 

Bei uns in Nordhümmling hat mich die humanitäre Hilfsbereitschaft und die Solidarität stark beeindruckt. Nach Bekanntwerden der Flüchtlingsströme wurden sofort Wohnungen und Spenden angeboten sowie Hilfstransporte organisiert, um den notleidenden Menschen zu helfen. Mittlerweile haben bei uns in der Samtgemeinde rd. 90 Ukrainer*innen Zuflucht gefunden.

Danken möchte ich allen Kräften für das uneigennützige Engagement und für das gelebte Miteinander, das letztendlich mit sicherstellt, dass unsere Gesellschaft und das öffentliche Leben auch in schwierigen und außergewöhnlichen Zeiten funktioniert.

Ostern, im christlichen Glauben die Zeit der Auferstehung, soll uns Menschen Hoffnung geben. Ich wünsche Ihnen – trotz der schwierigen Zeit und der geschilderten traurigen Geschehnisse –  ein hoffnungsvolles Osterfest; möge es gelingen, Frieden zu schaffen, um das Leid der Menschen zu beenden.

Ihr/Euer Samtgemeindebürgermeister

Christoph Hüntelmann