Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

im vergangenen Jahr bin ich davon ausgegangen, dass zu Ostern 2021 das Schlimmste in der Corona-Krise überstanden sein dürfte. Leider steigen die Zahlen auch in der Samtgemeinde Nordhümmling wieder dramatisch an und wir befinden uns jetzt in der 3. Corona-Welle. Wir haben ein Infektionsgeschehen in Kindergärten, Schulen, Familien und in Betrieben. Auch ist die britische Mutante im Vormarsch. Diese Entwicklung beunruhigt mich sehr.

Deshalb bitte ich erneut darum, halten Sie sich an die Hygiene-Maßnahmen (mediz. Masken, Abstand, Hygiene/Desinfektion), vermeiden Sie soweit wie möglich Kontakte und nutzen Sie die Gelegenheiten zur Testung.

Erstmalig hat der Landkreis aufgrund der hohen Inzidenz eine Ausgangssperre verhängt. Mir ist bewusst, dass wir nach einem Jahr alle „pandemiemüde“ sind und jeder wünscht sich den „normalen Alltag“ zurück.

Die Impfungen, das kleine Licht am Ende des Tunnels, werden hoffentlich bald in stärkerem Maße vorangetrieben.

Wir sollten gerade in dieser sehr fordernden Zeit nicht die Hoffnung verlieren und weiter gemeinsam versuchen, zur Eindämmung der Pandemie beizutragen. Lassen Sie uns alle Rücksicht nehmen auf andere und uns selbst und andere schützen.

Wenn ich von Hoffnung spreche, soll das nicht die Schwierigkeiten verdrängen, die es tatsächlich gibt. Wir alle sind in einer Art und Weise gefordert, die wir bisher nicht kannten und die nicht von Dauer sein kann.

Es wird eine Zeit kommen, in der wir uns wieder ohne Abstand begegnen und in der wir die Gesellschaft anderer Menschen wieder genießen können.

Die Einschränkungen über die Osterfeiertage sind besonders hart, denn das ist oft die einzige Zeit, in der Familien zusammenkommen. In diesem Jahr ist es wieder nur im kleinen Kreis möglich, dient aber dem Schutz aller.

Ich bin stark davon beeindruckt, dass unsere Gesellschaft nicht einfach vor der Krise erstarrt, sondern stattdessen kreativ wird – seien es Einzelhändler und Gastronomen mit Abholangeboten und Lieferservices oder seien es Gruppen durch Events in den Sozialen Medien, die aktuell an Bedeutung und Sinn gewinnen.

Auch unsere Dienstleister in der Samtgemeinde halten ein sehr gutes Angebot an Waren und Dienstleistungen für sie bereit. Rufen sie an, geben sie ihre Bestellungen auf, holen diese ab oder lassen sich die Waren nach Hause bringen, oder unterstützen Sie den Einzelhandel durch den Kauf von Gutscheinen. Wir wissen, wie schwierig und zum Teil existenzgefährdend die Situation insbesondere für kleine Einzelhandelsbetriebe, Restaurants und Hotels auch in unserer Samtgemeinde ist.

Danken möchte ich ganz besonders all jenen, die in diesen Zeiten tagtäglich an vorderster Front dafür sorgen, “den Laden am Laufen zu halten”: Ärzte*innen und Pflegepersonal in Kliniken, Seniorenwohneinrichtungen und bei ambulanten Pflegediensten, Apotheker*innen, Polizist*innen, Rettungs- und Feuerwehrkräften, Lehrer*innen und Erzieher*innen, den Angestellten in Supermärkten, Lieferanten sowie allen anderen Corona-Heldinnen und Helden, die nicht alle einzeln aufgezählt werden können. In diesem Jahr ist uns allen bewusst geworden, was “systemrelevant” wirklich bedeutet und dass diese Mitmenschen in “normalen” Zeiten oft viel zu wenig Wertschätzung erfahren.

Auch Eltern waren und sind durch die zeitweise Schließung von Schulen und Kitas stark belastet, bei vielen sind die Nerven auf das Äußerste strapaziert. Mir ist wichtig, Ihnen allen zu sagen, dass Sie nicht allein sind, auch wenn “physische Distanz” und die Reduzierung von Kontakten aktuell das Gebot der Stunde sind. Wir alle stecken gemeinsam in dieser Situation und schaffen es auch nur gemeinsam aus der Krise heraus. Es ist bedrückend zu sehen, wie aggressiv so manche Debatte geführt wird und wie verhärtet die Fronten zum Teil sind.

Wir dürfen uns als Gesellschaft durch diese Krise aber nicht auseinanderdividieren lassen – das fängt hier bei uns vor Ort im Kleinen an.

Auch die Struktur im Rathaus passt sich dem Krisenmodus weiter an, ohne dabei an Effizienz und Effektivität zu verlieren. Zum Schutz aller Mitarbeiter und zur Sicherstellung des Verwaltungsbetriebes haben wir zum Beispiel die Präsenz im Rathaus geteilt und arbeiten in zwei Schichten. Die Kolleginnen und Kollegen, die gerade nicht im Rathaus sind, arbeiten verstärkt im Homeoffice. Die Verwaltung bleibt aber zu den gewohnten Zeiten per Telefon oder E-Mail erreichbar und auch Termine im Rathaus können bei Vorliegen wichtiger Gründe vergeben werden.

Schützen Sie sich und Ihre Lieben, bleiben Sie – soweit es geht – zu Hause.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien von ganzem Herzen trotz allem schöne Ostertage, alles Gute und vor allem Gesundheit.

Ihr/Euer Samtgemeindebürgermeister

Christoph Hüntelmann